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Großrechner (auch als Mainframes bezeichnet) sind leistungsstarke Computer, die speziell für die Verarbeitung großer Datenmengen und die gleichzeitige Bearbeitung zahlreicher Anwendungen und Transaktionen entwickelt wurden. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit aus und werden häufig in großen Unternehmen und Institutionen für geschäftskritische Anwendungen eingesetzt.

Allgemeine Beschreibung

Ein Großrechner ist ein hochentwickeltes Computersystem, das für den Einsatz in Umgebungen konzipiert wurde, in denen eine enorme Datenverarbeitungsleistung benötigt wird. Typischerweise werden Großrechner für Anwendungen eingesetzt, die eine schnelle Verarbeitung und Verwaltung von großen Datenmengen sowie eine hohe Transaktionsrate erfordern, wie z. B. in Banken, Versicherungen, Regierungsbehörden, Gesundheitswesen und großen Einzelhandelsunternehmen.

Großrechner bieten:

  • Hochverfügbarkeit: Sie sind dafür bekannt, dass sie rund um die Uhr ohne Ausfallzeiten arbeiten, oft über Jahre hinweg.
  • Skalierbarkeit: Sie können problemlos mit wachsendem Daten- und Benutzeraufkommen skaliert werden.
  • Sicherheit: Sie bieten robuste Sicherheitsmechanismen, um Datenintegrität und Datenschutz zu gewährleisten.
  • Virtualisierung: Sie können mehrere Betriebssysteme und Anwendungen gleichzeitig auf derselben Hardware ausführen und sind somit äußerst flexibel.

Die Architektur eines Großrechners unterscheidet sich von der eines herkömmlichen Computers durch mehrere spezialisierte Prozessoren, eine ausgeklügelte Speicherkontrolle, große E/A-Kapazitäten (Eingabe/Ausgabe), und eine strenge Fehlererkennung und -korrektur, die es ermöglichen, mehrere Millionen Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten.

Anwendungsbereiche

  • Finanzdienstleistungen: Verarbeitung von Millionen von Banktransaktionen, Kreditkartentransaktionen und Finanzanalysen in Echtzeit.
  • Versicherungen: Verwaltung großer Datenbanken mit Kundendaten, Policeninformationen und Schadensabwicklungen.
  • Regierungsbehörden: Bearbeitung und Speicherung von großen Mengen an Daten wie Steuern, Sozialversicherungen und Wahlen.
  • Gesundheitswesen: Verwaltung elektronischer Gesundheitsakten, Abrechnungssysteme und umfangreicher klinischer Datenbanken.
  • Großunternehmen: Unterstützung von unternehmensweiten ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning), großen Datenbanken und CRM-Systemen (Customer Relationship Management).

Bekannte Beispiele

  • IBM Z Series: Eine der bekanntesten Mainframe-Serien, die in Banken, Versicherungen und großen Unternehmen weit verbreitet ist. Sie bietet hohe Sicherheit, Leistung und Flexibilität und unterstützt eine Vielzahl von Betriebssystemen wie z/OS, Linux und z/VM.
  • Fujitsu GS21: Eine Mainframe-Serie, die besonders in Asien für geschäftskritische Anwendungen verwendet wird.
  • Unisys ClearPath: Ein System, das hohe Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit bietet und häufig in der Finanzdienstleistungsbranche eingesetzt wird.
  • Hitachi AP Series: Bekannt für ihre Leistungsfähigkeit und Flexibilität bei der Verarbeitung von großen Datenmengen.

Behandlung und Risiken

Der Betrieb von Großrechnern ist mit erheblichen Kosten verbunden, sowohl in Bezug auf Anschaffung als auch auf Wartung und Betrieb. Sie erfordern spezialisiertes Fachpersonal zur Verwaltung und Pflege. Ein weiterer potenzieller Nachteil ist die Abhängigkeit von proprietärer Software und Hardware, die es schwierig machen kann, die Systeme zu aktualisieren oder zu migrieren. Darüber hinaus können Sicherheitsrisiken bestehen, wenn Großrechner nicht richtig konfiguriert oder verwaltet werden.

Ähnliche Begriffe

  • Supercomputer: Ein Computer mit extrem hoher Rechenleistung, der hauptsächlich für wissenschaftliche und technische Berechnungen verwendet wird.
  • Server: Ein Computer, der Programme, Daten oder Ressourcen für andere Computer bereitstellt, aber im Vergleich zu Großrechnern oft weniger leistungsfähig und weniger spezialisiert ist.
  • Midrange-Computer: Ein mittlerer Computer, der kleiner und weniger leistungsfähig ist als ein Großrechner, aber immer noch erhebliche Rechenleistung bietet.
  • Rechenzentrum: Ein physischer Standort, an dem Server, Großrechner und andere IT-Infrastrukturen betrieben werden.

Zusammenfassung

Ein Großrechner ist ein leistungsstarker Computer, der für die Verarbeitung großer Datenmengen und viele gleichzeitige Benutzer oder Transaktionen ausgelegt ist. Er wird hauptsächlich in großen Unternehmen und Institutionen für geschäftskritische Anwendungen eingesetzt, die eine hohe Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit erfordern. Trotz der hohen Kosten und der Komplexität sind Großrechner aufgrund ihrer Robustheit und Kapazität weiterhin unverzichtbare Systeme in vielen Branchen.

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