English: Packet-Switched Network / Español: Red conmutada por paquetes / Português: Rede comutação por pacotes / Français: Réseau à commutation de paquets / Italiano: Rete a commutazione di pacchetti
Paketvermittlungsnetzwerk bezeichnet ein Kommunikationsnetzwerk, das Daten in kleine Pakete aufteilt und diese unabhängig voneinander über verschiedene Routen zum Zielort sendet, wo sie wieder zusammengesetzt werden. Es ist eine zentrale Technologie in der modernen Datenübertragung, die Effizienz, Flexibilität und Zuverlässigkeit bietet.
Allgemeine Beschreibung
Ein Paketvermittlungsnetzwerk überträgt Daten in Form von Paketen, die aus einem Datenblock und einer Kopfzeile (Header) bestehen. Der Header enthält Informationen wie die Zieladresse, die Reihenfolge der Pakete und Kontrollinformationen, die eine korrekte Zustellung ermöglichen. Im Gegensatz zu leitungsvermittelten Netzwerken, wie sie in traditionellen Telefonsystemen verwendet werden, teilen sich mehrere Datenströme dieselbe physische Leitung.
Diese Netzwerke sind die Grundlage für das Internet und viele andere digitale Kommunikationssysteme. Sie ermöglichen den effizienten Einsatz von Bandbreite, da die Leitung nur während der tatsächlichen Datenübertragung genutzt wird. Zusätzlich erhöht die Möglichkeit, alternative Routen zu wählen, die Ausfallsicherheit und Flexibilität des Netzwerks.
Beispiele für Paketvermittlungsprotokolle sind das Internetprotokoll (IP) und das Transmission Control Protocol (TCP).
Spezielle Aspekte des Paketvermittlungsnetzwerks
- Effizienz: Durch die Aufteilung in Pakete wird die verfügbare Bandbreite effizient genutzt, da mehrere Datenströme gleichzeitig über dieselben Leitungen übertragen werden können.
- Flexibilität: Pakete können unterschiedliche Routen durch das Netzwerk nehmen, wodurch Engpässe umgangen werden.
- Fehlerkorrektur: Pakete, die verloren gehen oder beschädigt werden, können neu angefordert und korrekt wiederhergestellt werden.
- Best-Effort-Prinzip: Daten werden ohne garantierte Reihenfolge oder Zustellung übertragen, was durch Protokolle wie TCP korrigiert wird.
- Skalierbarkeit: Paketvermittlungsnetzwerke können problemlos wachsen und größere Datenmengen bewältigen.
Anwendungsbereiche
- Internet: Grundlage der weltweiten Datenübertragung über Protokolle wie TCP/IP.
- Mobilfunknetze: 4G- und 5G-Netzwerke nutzen Paketvermittlung für Datenkommunikation.
- VoIP (Voice over IP): Sprachkommunikation über das Internet, bei der Sprachdaten in Paketen übertragen werden.
- VPN (Virtual Private Networks): Übertragung von Datenpaketen durch sichere, verschlüsselte Tunnel.
- Streaming-Dienste: Übertragung von Video- und Audiodaten in kleinen Datenpaketen.
Bekannte Beispiele
- Internetprotokoll (IP): Standard für die Adressierung und Weiterleitung von Datenpaketen.
- TCP (Transmission Control Protocol): Sorgt für die zuverlässige Übertragung und Reihenfolge der Pakete.
- UDP (User Datagram Protocol): Schnelles, aber weniger zuverlässiges Protokoll für Anwendungen wie Online-Spiele.
- Ethernet: Lokale Netzwerke basieren auf der Paketvermittlungstechnologie.
- Frame Relay: Ein älteres paketvermitteltes Netzwerkprotokoll für WANs.
Risiken und Herausforderungen
- Paketverlust: Pakete können unterwegs verloren gehen, was zu Verzögerungen führt, wenn sie neu angefordert werden müssen.
- Latenz: Die Übertragung durch mehrere Knotenpunkte und mögliche Staus im Netzwerk können Verzögerungen verursachen.
- Komplexität: Die Notwendigkeit, Pakete zu verfolgen, wieder zusammenzusetzen und Fehler zu korrigieren, erhöht die Komplexität der Netzwerktechnik.
- Sicherheitsrisiken: Datenpakete können unterwegs abgefangen oder manipuliert werden, wenn keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen vorhanden sind.
- QoS (Quality of Service): Die Priorisierung von Paketen für zeitkritische Anwendungen kann schwierig umzusetzen sein.
Ähnliche Begriffe
- Leitungsvermittlung
- Datagrammnetzwerk
- Protokollstapel
- Netzwerkrouter
- Netzwerktopologie
Zusammenfassung
Ein Paketvermittlungsnetzwerk ist eine grundlegende Technologie für die moderne Datenkommunikation. Es ermöglicht die effiziente, flexible und skalierbare Übertragung von Daten durch die Aufteilung in Pakete, die unabhängig voneinander über verschiedene Routen gesendet werden. Es bildet die Basis für das Internet und viele andere Kommunikationssysteme und bietet zahlreiche Vorteile, birgt jedoch auch Herausforderungen wie Latenz und Sicherheitsrisiken.
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