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Artefakt im Information- und Computer-Kontext bezeichnet ein digitales oder physisches Ergebnis, das im Verlauf eines Softwareentwicklungs- oder IT-Prozesses erstellt wird. Es kann sich dabei um Dokumentationen, Code, Konfigurationsdateien, Datenbanken oder Testberichte handeln. Artefakte sind zentrale Bestandteile in der Softwareentwicklung und dienen als Referenz, Dokumentation oder Baustein für die Weiterentwicklung eines Projekts.

Allgemeine Beschreibung

Ein Artefakt entsteht im Rahmen von Softwareentwicklungsprozessen oder IT-Projekten und kann viele Formen annehmen – von Planungsdokumenten über Quellcode bis hin zu Binaries und Testskripten. Artefakte spielen eine wichtige Rolle im Projektmanagement und bei der Qualitätssicherung, da sie den Entwicklungsprozess dokumentieren und nachvollziehbar machen.

In agilen Methoden wie Scrum oder DevOps wird der Begriff ebenfalls häufig verwendet, wobei er sowohl physische Dokumente (wie User Stories) als auch digitale Ergebnisse (wie Build-Dateien oder Logs) umfasst. In der Softwareentwicklung wird oft zwischen technischen, funktionalen und prozessbezogenen Artefakten unterschieden.

Beispiele für Artefakte:

  • Anforderungsdokumente: Beschreiben die Ziele und Funktionen der zu entwickelnden Software.
  • Quellcode: Der eigentliche Programmcode, der die Funktionalität einer Software definiert.
  • Architekturdiagramme: Visuelle Darstellung der Systemstruktur.
  • Testberichte: Dokumentation der Ergebnisse von Softwaretests.
  • Konfigurationsdateien: Legen Parameter und Einstellungen der Software fest.
  • Build-Artefakte: Kompilierte Dateien, die für die Bereitstellung der Software benötigt werden.

Spezielle Aspekte der Artefakte in der Softwareentwicklung

Artefakte sind in jeder Phase des Entwicklungsprozesses vorhanden, von der Planung über die Implementierung bis zur Wartung. Sie können sowohl automatisch generiert (z. B. Log-Dateien) als auch manuell erstellt werden (z. B. technische Dokumentation).

Kategorien von Artefakten:

  1. Planungsartefakte: User Stories, Lastenhefte, Pflichtenhefte
  2. Entwicklungsartefakte: Quellcode, Datenbankmodelle, Schnittstellendefinitionen
  3. Testartefakte: Testfälle, Testberichte, Testskripte
  4. Bereitstellungsartefakte: Build-Dateien, Container-Images, Deployment-Skripte

Artefaktverwaltung ist ein wesentlicher Bestandteil des Software Configuration Management (SCM). Tools wie Git, Jenkins, Docker oder Artifactory helfen dabei, Artefakte zu speichern, zu versionieren und bei Bedarf wiederherzustellen.

Anwendungsbereiche

  • Softwareentwicklung: Erstellung und Verwaltung von Code, Testfällen und Dokumentation.
  • DevOps: Automatisierte Erstellung und Bereitstellung von Build-Artefakten in Continuous-Integration/Continuous-Delivery-Pipelines (CI/CD).
  • IT-Projektmanagement: Artefakte wie Projektpläne und Statusberichte unterstützen die Kommunikation und Nachverfolgbarkeit im Projektverlauf.
  • Systemadministration: Verwendung von Konfigurationsdateien und Log-Artefakten zur Fehlerbehebung und Performance-Überwachung.
  • Agiles Projektmanagement: User Stories, Product Backlogs und Sprint-Dokumentationen gelten als Artefakte.

Bekannte Beispiele

  • JAR- und WAR-Dateien: Artefakte aus der Java-Entwicklung, die kompilierte Anwendungen enthalten.
  • Docker-Container: Bereitstellungsartefakte für containerisierte Anwendungen.
  • UML-Diagramme: Architektur- und Design-Artefakte zur Visualisierung der Softwarestruktur.
  • JIRA-Tickets: Dokumentieren Aufgaben und Anforderungen in agilen Projekten und gelten ebenfalls als Artefakte.
  • JUnit-Testberichte: Automatisiert generierte Berichte über Testergebnisse in der Java-Entwicklung.

Risiken und Herausforderungen

  • Überfrachtung mit Artefakten: Eine zu große Anzahl an Artefakten kann unübersichtlich werden und den Entwicklungsprozess verlangsamen.
  • Fehlende Versionierung: Ohne eine klare Versionierung kann es zu Verwirrung und Fehlern bei der Nutzung von Artefakten kommen.
  • Verlust von Artefakten: Unzureichende Backup- und Speicherstrategien können dazu führen, dass wichtige Artefakte verloren gehen.
  • Qualitätsprobleme: Unvollständige oder fehlerhafte Artefakte beeinträchtigen die Nachvollziehbarkeit und Qualität des Projekts.
  • Sicherheitsrisiken: Artefakte können vertrauliche Informationen enthalten und müssen geschützt werden.

Ähnliche Begriffe

  • Softwaredokumentation
  • Build-Artefakt
  • Konfigurationsmanagement
  • Projektartefakte
  • Systemlog

Zusammenfassung

Ein Artefakt ist im Information- und Computer-Kontext ein Ergebnis oder Produkt, das während eines IT-Prozesses oder eines Softwareentwicklungsprojekts entsteht. Es dient der Dokumentation, Kommunikation und Umsetzung von Projekten. Artefakte sind essenziell, um die Qualität, Nachvollziehbarkeit und Effizienz in der Softwareentwicklung zu gewährleisten. Die richtige Verwaltung und Pflege dieser Artefakte ist entscheidend für den Projekterfolg.

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